Der Begriff Internet über Strom wird aktuell für zwei Techniken verwendet. Zum einen und in den häufigsten Fällen ist damit der Einsatz von sogenannten Powerline Adaptern gemeint, die das Internet im Haus oder in der Wohnung über das Stromnetz "verteilen". Die zu transportierenden Daten kommen aber zunächst via DSL-Leitung an der Fritzbox, dem Modem oder dem Router, an. Zum anderen verwenden wir diesem Begriff tatsächlich, um Internet und DSL aus der Steckdose zu empfangen. Diese Möglichkeit hat sich in Deutschland unlängst mit den mobilen WLAN-Routern wie dem Vodafone GigaCube oder der Telekom Speedbox etabliert.
Die erste "Internet über Strom" - Variante funktioniert simpel und effizient. Der Powerline-Adapter wird über LAN-Kabel mit dem Modem verbunden und anschließend in die Steckdose gesteckt. Den zweiten (Empfänger-) Adapter verbinden Sie mit Ihrem Computer oder PC und anschließend ebenfalls mit dem Stromnetz. Und zwar an beliebiger Stelle. Mit den Adaptern können Sie nun Ihr Internet in allen Zimmern Ihrer Wohnung oder im Haus über mehrere Etagen nutzen, ohne jeweils Kabel verlegen zu müssen. Das interne Stromnetz ist für gewöhnlich hinreichend gegen Zugriffe von außen geschützt. Die meisten Hersteller haben überdies eine Passwort-Barriere eingebaut.
Die Adapter sind nicht steckdosengebunden und ihre Anzahl kann erhöht werden. Moderne Adapter-Sets können auch ein eigenes WLAN-Netz aufbauen und so auch für den Betrieb von Smartphones oder Notebooks genutzt werden und zwar ohne dass ein LAN-Kabel erforderlich ist. Die Übertragungsgeschwindigkeiten variieren je nach Hersteller und Modell. Marktführer Devolo hat Geräte mit 500, 1.000 und 1.200 Mbps im Repertoire und liegt in Preisklassen zwischen 70 bis 120 Euro. Die Starter-Sets von AVM kosten zwischen 50 und 80 Euro und gelten als solide Mittelklasse. Im Preiseinstiegsbereich um die 50 Euro schneidet TP-Link respektabel ab.
Die Powerline Adapter sind sehr praktisch. Nutzer und auch Stiftung Warentest raten jedoch von Billigimporten aus Fernost ab, deren Leistung als zumeist mangelhaft eingestuft wird.
Das Internet über die Stromleitung funktioniert letztlich auch nur mit einem internetfähigem Endgerät. Dabei nimmt der an die Steckdose angeschlossene WLAN-Empfänger die entsprechenden Signale auf und funktioniert als eine Art WLAN-Router. Mit diesem können Sie jetzt Ihre mobilen Endgeräte wie PCs, Smartphones oder Smart TV mit dem schnellen Internet verbinden und einfach lossurfen. Die Voraussetzung ist lediglich ein vorhandener Stromanschluss.
Das Internet über Strom kann eine kostengünstige Alternative zur Verlegung von Kabeln sein, wenn der Modemanschluss schwierig ist oder Sie ständig mehrere Geräte nutzen möchten. Überprüfen Sie bei dieser Gelegenheit auch Ihren bisherigen DSL- und Kabel Internet Anbieter auf sein Preis-Leistung-Verhältnis. Powerline Adapter erfordern keinen großen Einrichtungsaufwand, die Geräte funktionieren nach dem Plug & Play-Prinzip. Achten Sie lediglich auf die Verschlüsselungsvorgaben des Herstellers.
Wenn Sie in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München, Dresden, Mannheim oder Hameln wohnen, können Sie echtes Internet aus der Steckdose nutzen. Dort sind die Anbieter PowerKom (Dresden), Vype (Mannheim) und piper:net (Hameln) mit den örtlichen Stromversorgungsunternehmen einen Vertrag eingegangen, der es ermöglicht, Internetdaten auch über das Stromnetz zu transportieren. Der Endkunde erhält dazu ein spezielles Modem, das nur noch eingesteckt werden muss. Die Kosten liegen bei 25 bis 35 Euro - je nach Datenvolumen.