Nachdem der sogenannte „Drosselkom“-Skandal der Telekom abgeklungen ist, führt nun o2 als erster deutscher Anbieter die Drosselung bestimmter DSL-Tarife ein. Hier erfahren Sie, welche Provider noch auf die Datenbremse drücken.
Ab November 2014 gilt nun bei Telefonica o2 eine Regelung zur Drosslung von DSL-Tarifen, der sogenannte „Fair-Use-Vorteil“. Von dieser Regelung betroffen sind Verträge mit den Tarifen o2 DSL All-In S, M und L, die nach dem 17. Oktober 2013 abgeschlossen wurden. Bei dem All-In S-Tarif wird die Geschwindigkeit monatlich von 8.000 auf 2.000 Kilobits pro Sekunde gesenkt, sobald die Datengrenze von 100 Gigabyte erreicht wurde. Nutzer der M- und L-Tarife müssen erst dann eine Datenreduzierung auf 2.000 Kilobits pro Sekunde hinnehmen, wenn sie drei Monate in Folge einen Verbrauch von mehr als 300 Gigabyte aufweisen. Sobald sie im vierten Monat dann erneut diese Marke überschritten haben, tritt die o2 DSL Drosselung in Kraft.
Bei wem das Internet einmal gedrosselt wurde, der muss dies auch in den folgenden Monaten nach Erreichen der 300-Gigabyte-Grenze in Kauf nehmen. Abhilfe können sich die Nutzer nur durch die Zubuchung von Datenpaketen oder den Kauf eines Geschwindigkeitsupgrades schaffen.
Sowohl die Telekom als auch Telefonica o2 haben ihre Drosselungspläne damit begründet, auch weiterhin für eine gute Netzqualität sorgen zu wollen und die gleichberechtigte Nutzung des Internets zu sichern. Damit sollen eventuelle Nachteile für Gelegenheitsnutzer gegenüber Vielsurfern abgewendet werden. Angesichts der immer kräftigeren Nachfrage nach Video-Streaming-Diensten sehen sich die Provider immer größeren Datenmengen pro Nutzer gegenüber. Die Drosselung soll dabei helfen, allen Nutzern einen fairen Zugang zu ermöglichen. o2 versichert dabei, keine Inhalte bei der Datenübertragung zu bevorzugen oder zu benachteiligen.