27.11.2014
Während sich in Deutschland seit einiger Zeit viel um das Thema VDSL dreht, kündigt der chinesische Telekommunikationsausrüster Huawei bereits die nächste Steigerung an. Eine Art Super-Vectoring soll künftig für deutlich schnellere Übertragungsraten sorgen.
Demnach habe der Hersteller den Prototypen bereits erfolgreich getestet und Geschwindigkeiten von bis zu 400 MBit/s erreicht. Gelungen ist dies mit einem simplen Trick. Die technische Umsetzung auf längeren Kabeln gestaltet sich allerdings noch schwierig.
Der Breitbandausbau der Deutschen Telekom läuft derzeit auf Hochtouren. VDSL soll zum Standard werden. Dennoch erzielen Kabelanbieter deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten und setzen viele Konkurrenten somit unter Druck. Bereits im Juni soll die Telekom daher schon mit Huawei über die neue Technologie verhandelt haben. Nun ist es dem chinesischen Unternehmen gelungen, 400 MBit/s auf einer Kupferleitung mit einer Länge von 300 Metern zu erreichen. Auf längeren Leitungen von knapp 1.000 Metern, sollen immer noch Geschwindigkeiten von 100 MBit/s gemessen worden sein. Das VDSL2-Vectoring, wie es die Telekom gerade einführt, schafft diese Datenrate nur bis zu einer Distanz von 500 Meter.
Somit würde das Super-Vectoring, sollte es serienreif werden, der Telekom durchaus einige Vorteile einbringen. Denn beim normalen VDSL hängt die Datenrate deutlich von der Länge des Kupferkabels ab. Je länger der Abschnitt vom schnellen Glasfaserkabel bis zum Kunden-Anschluss, desto geringer wird auch die Geschwindigkeit. Ab einer Länge von 800 Metern verliert VDSL gar komplett seine Wirkung. Mit dem Super-Vectoring könnte man somit nicht nur vereinzelt bis 400 MBit/s erreichen, sondern auch die Verfügbarkeit von 100 MBit/s deutlich steigern.
Super-Vectoring soll letztlich auch kompatibel zu der bereits vorhandenen Vectoring-Technologie sein. Super-Vectoring erweitert jedoch das genutzte Frequenzband von 17 auf 35 Megahertz. Eine serienreife Vermarktung würde der Telekom unter anderem deutlich mehr Zeit im geplanten Glasfaser-Ausbau verschaffen. Womöglich wäre ein teurer Ausbau in einzelnen Gebieten, wo Super-Vectoring eingesetzt wird, nicht mehr zwingend nötig. Huaweis Technologie wäre somit eine durchaus interessante „Übergangslösung“.
Wann und in welcher Form die Technik schließlich umgesetzt werden kann, ist noch nicht bekannt. Huwaei will sich aber in jedem Fall einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz erarbeiten. Geplant sei auch, die entsprechend ausgestatteten Router für den Endkunden herzustellen.