Billiger, schneller, weiter - Preise für Internetanschlüsse fallen auf unter 10 Euro pro Monat - Internet Speed steigt auf über 500 MBit/s - flächendeckender Ausbau von Glasfaser-Verbindungen bis 2025 geplant
Das Vergleichs- und Verbraucherportal PREISVERGLEICH.de hat Internetverträge nach Bundesländern analysiert (Heimanschlüsse), die im Zeitraum Januar 2017 bis Oktober 2018 realisiert worden sind. Dabei werden folgende Fragen beantwortet:
Ratgeber-Teil zur Verbraucher-Studie (inkl. Expertentipps)
Der Wettbewerb und die zunehmende Verfügbarkeit schnellerer Internet-Verbindungen lässt die Preise weiter purzeln. Dabei hat besonders ein Bundesland die Nase vorn: Mit durchschnittlich 20,08 Euro mtl. zahlen Berliner den billigsten Effektivpreis* in Deutschland und sparen somit am meisten. Dabei erhöhen vor allem günstige Kabel-Internet-Tarife die Attraktivität der Angebote. Kabel-Tarife sind bereits für Preise unter 10 Euro mtl. auf PREISVERGLEICH.de zu haben. Zudem ermöglicht ein schnelles Kabel-Netz Internetverbindungen mit bis zu 500 Mbit/s Download-Geschwindigkeit in Ballungszentren und Großstädten.
In Sachsen-Anhalt zeigen die Daten ein anderes Bild. Mit einem durchschnittlichen Effektivpreis von 23,36 Euro mtl. zahlen die Sachsen-Anhalter am meisten für ihren DSL- und Internetanschluss. Der Grund hierfür ist, dass das Angebot und die Verfügbarkeit von schnellem Kabel-Internet vor allem in ländlichen Regionen noch ausbaufähig sind. Ähnlich wie in Brandenburg (22,57 Euro mtl.) und Mecklenburg-Vorpommern (22,21 Euro mtl.) gibt es in Sachsen-Anhalt mit Städten wie Halle (Saale) und Magdeburg nur wenige Ballungszentren.
Im Weiteren belegen unsere Zahlen, dass in Sachsen-Anhalt mit 24,3 % und in Brandenburg mit 17,8 % aller Abschlüsse verhältnismäßig wenige Verträge von jungen Leuten bis 26 Jahren abgeschlossen werden (Vergleich zu Hamburg: 30,2 %; Bremen: 28,5 %). Das ist nicht verwunderlich, denn das Durchschnittsalter von 47,5 Jahren in Sachsen-Anhalt bzw. 46,9 Jahren in Brandenburg gehört zu den höchsten Deutschlands (Quelle: Statistisches Bundesamt; Durchschnittsalter in den Bundesländern, Stand: 2016).
Ein Vergleich der Monate Juni 2017 mit Juni 2018 zeigt, dass die Internetpreise sinken. Dies betrifft nicht nur Berlin (von 20,30 Euro mtl. auf 18,61 Euro mtl.) und Nordrhein-Westfalen (von 21,93 Euro mtl. auf 20,01 Euro mtl.) sondern 13 von 16 Bundesländern in Deutschland. In Sachsen-Anhalt ist dagegen ein Preisanstieg zu verzeichnen. Hier zahlten die Verbraucher mit 24,85 Euro mtl. im Durchschnitt ganze 1,81 Euro mehr als noch ein Jahr zuvor.
Der durchschnittliche Effektivpreis für alle 16 Bundesländer ist im genannten Zeitraum von 21,52 Euro mtl. auf 20,49 Euro mtl. gesunken. Den größten Sprung machte dabei die Hansestadt Hamburg. Hier fiel der Durchschnittspreis von 19,87 Euro mtl. im Juni 2017 auf 16,90 Euro mtl. im Juni 2018 und damit um 2,97 Euro pro Monat. Das liegt auch hier vor allem an den günstigen Kabel-Internet-Tarifen.
Hamburg liegt oben und das nicht nur auf der Deutschlandkarte! In Sachen Internet-Speed können die Hanseaten auf Basis unserer Auswertung auf durchschnittlich 76,8 Mbit/s im Download zurückgreifen, dicht gefolgt von Berlin mit 72,7 Mbit/s und Bremen mit 72,6 Mbit/s. Laut dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) haben 95 % aller privaten Haushalte in Hamburg die Möglichkeit, Breitband-Internet mit mindestens 50 Mbit/s im Download zu empfangen (Quelle: BMVI, Der Breitbandatlas, Stand: 04.09.2018). Damit liegt Hamburg nicht nur in unserem Ranking an der Spitze aller 16 Bundesländer.
Das Schlusslicht in unserem Ranking bildet Baden-Württemberg. Laut den uns vorliegenden Verbraucher-Daten surfen die Baden-Württemberger im Durchschnitt mit einer Download-Geschwindigkeit von 52,8 Mbit/s. Die Internet-Geschwindigkeit ist im „Ländle“ somit um 31,3 % langsamer im Vergleich zu Hamburg. Laut Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur liegt in Baden-Württemberg bei über 85 % aller Privathaushalte eine Internet-Verbindung über 50 Mbit/s an. Dies unterscheidet sich nicht stark von anderen Bundesländern.
Verbraucher können sich freuen. Die Effektivpreise sinken regelmäßig und die durchschnittlichen Internet-Geschwindigkeiten steigen. Auch hier haben wir den Monat Juni 2017 den gleichen Zeitraum in 2018 gegenübergestellt. Im Vergleichszeitraum stieg der durchschnittliche Internet-Speed von 49 Mbit/s auf 81,78 Mbit/s. Der stärkste Anstieg konnte im Saarland mit einem Plus von 50,93 Mbit/s plus verbucht werden. Den geringsten Anstieg gab es dagegen im Bundesland Bremen mit plus 22,95 Mbit/s im Vergleich zum Juni 2017.
Günstiges Kabel-Internet wird vor allem in den Bundesländern Bremen (47,6 % der Abschlüsse), Berlin (45,6 %) und Hamburg (43,7 %) genutzt. Dank der hohen Bevölkerungsdichte:
profitieren vor allem die Stadtstaaten von einer sehr guten Kabelnetz-Infrastruktur und dem damit verbundenen Angebot an schnellen Kabel-Internet-Anschlüssen. (Quelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerungsdichte - Einwohner je km² in Deutschland nach Bundesländern, Stand: 31.12.2016)
Im Bundesland Hessen nutzen auf Basis unserer Daten nur wenige Verbraucher Kabel-Internet. Hier sind es lediglich 10,5 % der relevanten Abschlüsse auf PREISVERGLEICH.de. Gleiches gilt für Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. In diesen Bundesländern werden vor allem DSL-Tarife gebucht. Grund hierfür ist u. a., dass die attraktiven Angebote von Vodafone Kabel Deutschland in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen generell nicht verfügbar sind.
Der Anteil abgeschlossener Kabel-Internet-Verträge hat sich gemessen an der Gesamtanzahl abgeschlossener Internetverträge geringfügig erhöht. Im Juni 2018 stieg der durchschnittliche Anteil für alle Bundesländer im Vergleich zu Juni 2017 von 22,96 % auf 27,79 %. Ausreißer sind u. a.:
Mit zunehmendem Ausbau des Kabel-Netzes ist davon auszugehen, dass die Nutzung von Kabel-Internet-Tarifen weiter zunehmen wird.
Als Wechsler sind alle diejenigen Verbraucher zu verstehen, die von günstigen Wechselangeboten mit Top-Internetgeschwindigkeiten Gebrauch machen, indem sie innerhalb einer bestimmten Frist (z. B. sechs Monate vor Ablauf des aktuellen Vertrages) kündigen und zu einem neuen Anbieter wechseln. Hier liegen die Baden-Württemberger mit durchschnittlich 32,0 % im Ranking vorn, was ein Zeichen für gute Wechselangebote und Wettbewerb ist.
Mit ca. 20,0 % wechseln die Verbraucher aus Bremen am seltensten. Dafür werden hier die meisten Neuanschlüsse getätigt. Dies betrifft vor allem junge Leute, die ihren ersten eigenen Internet-Vertrag abschließen. Das Durchschnittsalter in Bremen liegt mit 43,6 Jahren unterhalb des Bundesdurchschnitts von 26 %. Die geringe Wechselfreudigkeit der Bremer kann auch darin begründet sein, dass sie mit ihren aktuellen Internettarifen zufrieden sind. Dies kann sowohl den Preis, als auch die Geschwindigkeit betreffen.
Das Wechselverhalten ist im Vergleichszeitraum von Juni 2017 zu Juni 2018 weitgehend konstant, so dass es keine Auffälligkeiten gibt, die bestimmte Rückschlüsse zulassen.
Statistischer Hintergrund zur Studie/ Durchschnittswerte für Deutschland:
*Der Effektivpreis berücksichtigt Neukundenboni und Cashback-Prämien von bis zu 340 Euro sowie günstige Young-Tarife für junge Leute bis einschließlich 27 Jahre.
Unser Tipp für Verbraucher!
Axel Hesse, Bereichsleiter Telekommunikation von PREISVERGLEICH.de, empfiehlt: "Wer regelmäßig alle 24 Monate wechselt, spart am meisten. Dabei kommt es vor allem auf den Begriff Wechsel an. Dieser findet statt, wenn Verbraucher direkt vom alten zum neuen Anbieter wechseln, das heißt, dass der neue Anbieter den alten Anbieter kündigt. Auf diese Weise winken zusätzliche Prämien und Gutschriften wie z. B. Freimonate beim neuen Anbieter. Im Falle einer Vertragsverlängerung zahlt der Kunde meist einen fast doppelt so hohen Effektivpreis wie während der ersten 24 Monate. Damit der Anbieterwechsel ohne Probleme von statten geht, empfehlen wir den Neuabschluss bereits vier Monate vor Ablauf des alten Vertrags zu tätigen."
Wer regelmäßig wechselt, kann je nach Tarif mehrere 100 Euro im Jahr sparen. Klar ist, je umfangreicher das Leistungspaket ist, desto teurer ist Ihr Internetanschluss. Stellen Sie sich also die Frage: Brauche ich die jeweilige Geschwindigkeit für mein Nutzungsverhalten wirklich oder reicht auch ein Anschluss mit ortsüblichem Standard-Internet-Speed?
Wir empfehlen Ihnen regelmäßig einen kostenlosen Kabel- und DSL-Vergleich zu nutzen und das nicht erst kurz vor Vertragsende Ihres aktuellen Internetanschlusses. Gerade wenn Sie frühzeitig wechseln und Ihr alter Vertrag noch ein Jahr gültig ist, sparen Sie am meisten. Nutzen Sie Prämien, Gutschriften und Freimonate der Anbieter. Häufig wird Ihnen für die Dauer des Vertrages auch kostenlose Hardware zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Sollte an Ihrer Anschrift Kabel-Internet verfügbar sein, können Sie in der Regel noch mehr sparen.
Wir verstehen uns als Vergleichs- und Verbraucherportal und möchten unseren Bestands- und Neukunden daher stets günstige Internetpreise anbieten. Diese können wir unter anderem durch Test- und Rabattaktionen realisieren.
In Deutschland kommen überwiegend alte Kupferkabel zum Einsatz, während der Ausbau von Breitband-Internet nur sehr schleppend vorangeht. Dieser wird zwar bereits seit vielen Jahren von der Bundesregierung angekündigt, tatsächlich hat sich in den vergangenen Jahren jedoch nur sehr wenig getan.
Es fehlt an konsequenten Umsetzungen und staatlich geförderten Investitionen in den Glasfasernetzausbau. Grund hierfür ist u. a., dass mit dem Ausbau der Vectoring-Technologie bis zu 50 Mbit/s im Download erreicht werden können, ohne dass ein Glasfaserausbau erforderlich ist. Der Widerspruch liegt allerdings darin, dass längst nicht alle Haushalte einen 50 Mbit/s-Anschluss nutzen können. Zudem ist die Technik bereits überholt und kann maximal als günstige Zwischenlösung dienen (Quelle: Bertelsmann Stiftung, Deutschland investiert zu wenig in Glasfaserausbau, Studie vom 10.05.2017).
Bereits im Jahr 2009 versprach die Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass bis ins Jahr 2010 flächendeckendes Breitband-Internet in allen Haushalten verfügbar sein wird. Dies ist leider noch immer nicht der Fall (Quelle: Stern.de, Merkel will schnelles Internet für alle, Stand: 20.02.2009). Der aktuelle Digitalisierungsplan der Bundesregierung sieht vor, bis zum Jahr 2025 in Deutschland ein flächendeckendes 5G-Netz zur Verfügung zu stellen. Das 5G-Netz gilt als LTE-Nachfolger (4G).
Was die Internet-Geschwindigkeit für Heimanschlüsse betrifft, hat Deutschland die Ziele der Digitalen Agenda des Bundes aus dem Jahr 2015 klar verfehlt. Bis 2018 sollte überall in Deutschland eine flächendeckende Geschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s verfügbar sein. In vielen ländlichen Regionen liegt die gewünschte Breitband-Verfügbarkeit heute lediglich bei 50 bis 70 %. Dies betrifft vor allem Bundesländer wie Brandenburg und Thüringen.
Die amtierende Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), will dies ändern. Ein flächendeckender Ausbau von Glasfaser ist laut Koalitionsvertrag vom Februar 2018 bis 2025 für jede Region in Deutschland vorgesehen. Dann soll es auch außerhalb von Ballungszentren deutlich höhere Internet-Geschwindigkeiten geben. Die Rede ist von bis zu einem Gbit/s.
Unser Tipp für Verbraucher!
Mit den folgenden fünf Tipps können Sie Ihren Internetanschluss schneller machen:
Es ist zu erwarten, dass mit steigendem Angebot die Preise für günstiges Internet weiter fallen. Dies kann sich darin äußern, dass die bekannten Internetanbieter noch stärker um die Kundschaft buhlen und entsprechende Prämien wie Gratismonate oder Rabattierungen anheben.
Eine positive Preisentwicklung ist vor allem auch indirekt zu erwarten. Das heißt, die monatlichen Preise sinken nicht. Dafür erhöht sich jedoch die Leistung. Download- und Upload-Geschwindigkeiten werden schneller. Flatrate-Pakete rund um Internet, Telefon und TV-Anschluss werden umfangreicher. So gibt es auf PREISVERGLEICH.de bereits die ersten Angebote inkl. Netflix-Zugang für einen begrenzten Zeitraum.
Auch wenn Internet für Zuhause in Deutschland immer günstiger wird und in Ballungszentren wie Berlin und Hamburg bereits für unter 10,00 Euro mtl. angeboten wird, ist das Surfen im mobilen LTE-Internet im EU-Vergleich noch verhältnismäßig teuer. Laut der Zeitschrift Connect surfen besonders Litauen, Kroatien und Finnland zu günstigeren Preisen im mobilen Internet. Während in Deutschland durchschnittlich 24,99 Euro monatlich fällig werden, sind es in Litauen 15,75 Euro monatlich bei einem weitaus höherem Datenvolumen (Quelle: Connect.de, LTE-Tarife in Europa, Stand: 25.01.2018).