15.08.2025
Noch nie wurde in Deutschland so schnell Glasfaser verlegt wie jetzt. Millionen Haushalte sind neu am Netz – und trotzdem schlagen Experten Alarm: Der Ausbau darf nicht ins Stocken geraten. Die BREKO Marktanalyse vom 14. August 2025 zeigt Rekordzahlen, lobt die Investitionsbereitschaft der Telekom-Wettbewerber und fordert zugleich klare politische Weichenstellungen. Laut der gestern veröffentlichten Analyse des Bundesverbands Breitbandkommunikation e. V. (BREKO) haben inzwischen 52,8 % der deutschen Haushalte Zugang zu einem Glasfaseranschluss. Der Anteil der tatsächlich angeschlossenen Haushalte liegt nun bei 27,3 %. Besonders erfreulich: Die Nachfrage steigt – allein 2024 kamen 1,4 Millionen neue Glasfaserkunden hinzu.
Im Bundesländervergleich führt Schleswig-Holstein mit 92,7 % Ausbauquote, gefolgt von Hamburg (90,8 %) und Bremen (79,7 %). Niedersachsen verzeichnete mit plus 19,2 Prozentpunkten den größten Sprung unter den Flächenländern.
Ein Großteil des Ausbaus geht auf das Konto der Wettbewerber der Deutschen Telekom. Sie sind verantwortlich für:
59 % des flächendeckenden Ausbaus (Homes Passed)
71 % der angeschlossenen Gebäude/Wohnungen (Homes Connected)
74 % der aktiven Glasfaseranschlüsse
Bis 2030 wird eine Ausbauquote von 82 % bis 92 %sowie eine Anschlussquote von 54 % bis 64 % erwartet. Die Analyse verbindet diese positiven Aussichten jedoch mit einer klaren Botschaft an die deutsche Politik: Die derzeitige Stärke der Wettbewerber basiert auf Investitionen aus den letzten 2 bis 3 Jahren. Um diesen Fortschritt fortzusetzen, sei eine rasche Anpassung des Telekommunikationsgesetzes notwendig. So könnten Investitionen langfristig gesichert und staatliche Förderprogramme entlastet werden. Fehlen stabile Rahmenbedingungen, die Planungssicherheit bieten und fairen Wettbewerb ermöglichen, droht der Glasfaserausbau an Fahrt zu verlieren.
Ein zentraler Punkt der BREKO-Forderungen ist ein konkretes Konzept für den Technologiewechsel von Kupfer- auf Glasfasernetze. Der BREKO-Geschäftsführer kritisiert die aktuelle Strategie der Deutschen Telekom, die Lebensdauer ihrer Kupferkabel durch neue Hybrid-Tarife zu verlängern. Dies bremse den schnellen Glasfaserausbau aus. Der Verband fordert daher eine schnellstmögliche Reform des Telekommunikationsgesetzes, um den Übergang von Kupfer zu Glasfaser wettbewerbsfreundlich und mit größtmöglicher Anbieterauswahl für die Verbraucher zu gestalten.
Die BREKO bewertet den jüngsten Vorstoß des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung zur Anpassung des Telekommunikationsgesetzes als positiv, besonders die Priorisierung des Glasfaserausbaus in Mehrfamilienhäusern. Sie warnt jedoch vor der Einführung von Mitnutzungsansprüchen zu regulierten Entgelten für die Glasfaser-Gebäudeverkabelung, da dies zu einem erheblichen Investitionsrisiko führen würde und ad acta gelegt werden sollte. Die geplante Einführung eines Anzeigeverfahrens zur Beschleunigung von Genehmigungsprozessen wird unterstütz, muss aber praxistauglich und ohne zusätzliche Bürokratie ausgestaltet werden.
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mehr erfahrenPatrick Kowalski
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