Glasfaser Ausbau in Deutschland 2023

Glasfaser ist das Rückgrat der modernen digitalen Infrastruktur, und in Deutschland engagieren sich zahlreiche Unternehmen und Firmen aktiv im Ausbau dieses zukunftsweisenden Netzwerks. Zu den prominenten Akteuren gehören sowohl etablierte Telekommunikationsunternehmen wie die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica, als auch spezialisierte Glasfaseranbieter wie 1&1 Versatel und regionale Betreiber wie NetCologne und M-Net. Diese Unternehmen investieren erheblich in den Ausbau der Glasfasernetze, um den wachsenden Anforderungen der digitalen Welt gerecht zu werden.

• Hoher Ausbau von FTTB/H (≥ 1000 Mbit/s): Hamburg zeigt den höchsten Ausbaugrad bei dieser Technologie mit 64.75%. Ebenfalls bemerkenswert sind Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit 55.26% bzw. 48.49%. Im Vergleich dazu liegt das Saarland mit nur 9.24% am unteren Ende der Skala.

• FTTC-Technologie (≥ 200 Mbit/s): Berlin führt in dieser Kategorie mit 65.65%, gefolgt von Bremen mit 61.43% und Hessen mit 54.15%. Das Saarland und Brandenburg liegen hier mit Werten um die 45% im niedrigeren Bereich.

• HFC-Technologie (≥ 1000 Mbit/s und ≥ 200 Mbit/s): Bremen und Hamburg zeigen hier sehr hohe Ausbauwerte, beide über 90% in beiden HFC-Kategorien. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg folgen mit Werten über 60% in beiden Kategorien. Brandenburg und Thüringen weisen dagegen geringere Ausbauwerte in der HFC-Technologie auf.

Der Glasfaserausbau ist sowohl für private Haushalte als auch für die Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Für Privatpersonen bedeutet der Zugang zu einem Glasfasernetz nicht nur schnelleres Internet, sondern auch eine zuverlässigere und stabilere Verbindung, die für moderne Anwendungen wie Home-Office, Streaming-Dienste und Online-Gaming unerlässlich ist. In der Wirtschaft ermöglicht die hohe Bandbreite und Geschwindigkeit von Glasfaserkommunikation eine effizientere Datenübertragung, was für Unternehmen in einer Vielzahl von Branchen – von der IT und Telekommunikation bis hin zu Finanzdienstleistungen und Medien – unverzichtbar ist.

Wie schnell schreitet der Ausbau in Deutschland voran?

Bundesländer mit mehr als 10 % Zuwachs in FTTB/H (Leitung von 1000 Mbit/s)

Welche Infrastrukturen werden geschaffen und welche Fortschritte vermelden die Anbieter?

• Telekom: Der Artikel "Telekom Netzetag 2023" beschreibt die Errungenschaften der Deutschen Telekom im Netzausbau im Jahr 2023. Es wurden über 2,5 Millionen neue Glasfaseranschlüsse installiert, wodurch insgesamt acht Millionen Haushalte erreicht wurden. Das 5G-Netzwerk der Telekom deckt nun 96% der Bevölkerung ab.* Künstliche Intelligenz wird in der Netzplanung und -sicherheit eingesetzt. Für 2024 plant Telekom, mehr als zehn Millionen Glasfaseranschlüsse zu erreichen, wobei Partnerschaften und technologische Fortschritte wie Open Radio Access Networks (ORAN) eine wichtige Rolle spielen.

  *Diese Angabe der Telekom lässt sich über das Gigabit-Grundbuch- Breitbandatlas der Bundesnetzagentur bestätigen. Dabei geht es um die Mobilfunkverfügbarkeit für Privathaushalte.

• Deutsche Glasfaser: Das Ausbauverfahren der Deutsche Glasfaser wurde als neuer Branchenstandard für den Glasfaserausbau in Deutschland anerkannt. Die Norm DIN 18220, die für den sicheren Einsatz von minimalinvasiven Verlegemethoden wie Trenching, Fräs- und Pflugverfahren steht, tritt am 28. Juli 2023 in Kraft. Diese Methoden ermöglichen einen schnelleren und ressourcenschonenderen Ausbau im Vergleich zu traditionellen Tiefbauverfahren. Deutsche Glasfaser hat sich maßgeblich an der Entwicklung dieser Norm beteiligt, die einen wichtigen Schritt zur flächendeckenden Glasfaserversorgung in Deutschland darstellt. Für mehr Details, lesen Sie den vollständigen Artikel hier.

• Vodafone: Der Artikel von Vodafone beschreibt einen Glasfaser-Pakt zwischen GdW, Vodafone und OXG, der bis zu 2 Millionen Mieter in Deutschland mit modernen FTTH-Glasfaseranschlüssen versorgen soll. Dieser Pakt ermöglicht es, Glasfaseranschlüsse schnell und einfach in Wohngebäude zu integrieren, wobei die Ausbaukosten, der Netzbetrieb und die Instandhaltung für Wohnungsunternehmen kostenlos sind. Die Mieter erhalten dadurch maximale Kostensicherheit und Flexibilität bei der Anbieterwahl. Vodafone übernimmt zunächst die Vermarktung der Anschlüsse und Dienste wie Telefonie, Internet und TV.

• Tele Columbus (Pyur): Hat bis Ende 2023 2,1 Millionen Wohnungen mit gigabitfähigem Internet erschlossen. Der Fokus liegt zukünftig verstärkt auf dem Ausbau der FTTH-Glasfaseranschlüsse. 2024 wird mit einer weiteren Zunahme gigabitversorgter Haushalte gerechnet. Besonders in der Wohnungswirtschaft wächst die Nachfrage nach Vollglasfaseranschlüssen. Die Tele Columbus Gruppe plant, ihre Gigabit-Erschließung zunehmend durch FTTH-Glasfaserausbau zu realisieren. Für detaillierte Informationen, lesen Sie den vollständigen Artikel hier.

Welche Ausbau-Techologien werden unterschieden?

• FTTC steht für Fiber to the Curb, was bedeutet, dass die Glasfaserleitung bis zu dem markanten grauen Kasten am Straßenrand reicht. Dies schließt alle VDSL- und Kabelanschlüsse ein. Die Glasfaserleitung verläuft bis zum Kasten am Straßenrand und von dort aus wird die Verbindung mittels anderer Technologien wie beispielsweise Telefonleitungen bei VDSL oder Koaxialkabeln bei Kabelanschlüssen weitergeführt. Diese älteren Kabel bestehen in der Regel aus Kupfer, wodurch die Geschwindigkeit der Glasfaser beeinträchtigt wird und nicht in voller Stärke bis in Ihre Wohnung gelangt.
• FTTB/H zusammengefasst steht für Fiber to the Building oder Fiber to the Home, was bedeutet, dass die Glasfaserleitung bis in den Keller eines Gebäudes oder Wohnung verläuft. Die Verbindung zu den einzelnen Stockwerken erfolgt über andere Technologien, wie beispielsweise langsamere Kupferkabel.
• HFC steht für "Hybrid Fiber-Coaxial". Es handelt sich um eine Technologie, die in Breitbandkabelnetzen verwendet wird, um hochgeschwindigkeitsbasierte Internet- und Fernsehdienste bereitzustellen. Diese Technologie kombiniert optische Fasern und Koaxialkabel in einem einzigen Netzwerk.