Die Internet Verbindung, auch bekannt als Internetanschluss, bezeichnet den Zugang von einem Computer oder Netzwerk zum Internet. Das Internet selbst verbindet weltweit einzelne, voneinander unabhängige Rechnernetze und ermöglicht so den Datenaustausch und die Kommunikation untereinander.
Um eine Internet Verbindung herzustellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die in Privathaushalten am häufigsten genutzte Verbindungsart ist ADSL, die sich für den Einsatz von analogen oder ISDN-Anschlüssen eignet. Bei den für den herkömmlichen Telefonverkehr genutzten Kupferkabeln kommt ein sogenannter Splitter zum Einsatz, der Telefon- und Internet-Signal voneinander trennt und auf verschiedenen Frequenzen sendet und empfängt. Der Vorteil bei diesem Verfahren ist, dass die eigentliche Telefonleitung immer frei bleibt und zum Telefonieren genutzt werden kann, während über eine andere Frequenz das Internet läuft.
Eine Weiterentwicklung des ADSL ist das sog. VDSL. Bei dieser Form der DSL-Technik sind besonders hohe Datenübertragungsraten möglich, da für den Großteil der Übertragung Glasfaser genutzt werden und lediglich für die letzten Meter Kupferleitungen. Bei einer Internet Verbindung können unter optimalen Voraussetzungen damit Geschwindigkeiten von maximal 100 MBit/s erzielt werden. Die am meist verbreiteten VDSL-Geschwindigkeiten sind jedoch 50 MBit/s. In Deutschland wird VDSL aktuell von der Telekom, Vodafone, 1&1 sowie o2 angeboten.
Um DSL nutzen zu können, sind verschiedene Hardware-Komponenten nötig. Diese werden vom Internet Provider meist als Kauf- oder Leihgeräte zur Verfügung gestellt bzw. sind im Lieferumfang enthalten. Um eine Internet Verbindung herzustellen werden über das Modem zunächst die Daten vom PC zur Vermittlungsstelle übertragen. Soll darüber hinaus ein analoger oder ein ISDN-Telefonanschluss genutzt werden, erfolgt die Signaltrennung von Telefon und Internet über einen Splitter.
Modem und Splitter sind häufig als Kombi-Geräte verfügbar. Mit einem sog. Router ist es möglich, mehrere Rechner gleichzeitig an das Internet anzuschließen und miteinander zu vernetzen. Bei einem WLAN-Router erfolgt der Internetanschluss zudem kabellos und auch Smartphone-Nutzer können im WLAN-Bereich komfortabel im Web surfen, ohne das Datenvolumen ihres Mobilfunkvertrages zu nutzen. Aktuelle Router schützen dank integrierter Firewall vor dem Eindringen unerwünschter Daten ins Netzwerk. All-in-one-Geräte vereinen DSL-Modem, Router, Telefonanlage und WLAN-Schnittstelle in nur einem Gerät, besonders bekannt ist hier die sog. FRITZ!-Box.
Eine Internet Verbindung lässt sich auch über Kabel-Empfang herstellen. Beim sogenannten Kabel Internet wird die herkömmliche Kabel-Dose mit 2 Anschlussmöglichkeiten durch eine Multimedia-Dose mit 3 Anschlussmöglichkeiten ersetzt. So wird der konventionelle TV-Kabelanschluss zum Universalanschluss für Fernsehen, Radio, Telefon und Internet. Man nutzt also anders als beim DSL nicht das Telefon- sondern das TV-Kabel, was letztlich auch Internet TV ermöglicht. Für den Endverbraucher macht dies keinen Unterschied, da Telefonie per DSL und Breitband-Internet uneingeschränkt genutzt werden können.
Der besondere Vorteil einer Internet Verbindung über Kabel Internet liegt in den hohen Bandbreiten im Download. Bis zu 150 MBit/s können hier problemlos genutzt werden. Der Upload fällt dagegen deutlich geringer aus als bei herkömmlichen DSL Verbindungen. Die bekanntesten Kabel Internet Anbieter in Deutschland sind Kabel BW, Unitymedia, Kabel Deutschland und Tele Columbus.
Besonders ländliche Regionen, in denen eine komfortable Internet Verbindung und schnelles DSL bisher nicht möglich war, profitieren vom sog. LTE, einer der neuesten Techniken um einen mobilen Internet Anschluss herzustellen. Long Term Evolution ist die Weiterentwicklung des Mobilfunkstandards UMTS. Bei dieser Mobilfunktechnologie kommt das Internet per Funk zum Kunden. Dadurch ist LTE sowohl für den mobilen Einsatz geeignet, als auch für Gebiete, in denen bisher keine oder nur sehr eingeschränkte DSL-Versorgung möglich war.
Bereits bestehende Sendefrequenzen können für LTE genutzt werden, wobei die LTE Signale eine besonders große Reichweite haben. Ein entsprechender LTE-Router oder auch LTE-Sticks ermöglichen den Empfang von LTE. Mittlerweile sind auch die ersten Smartphones am Markt, mit denen LTE genutzt werden kann. In Deutschland positioniert sich besonders Vodafone stark im Vertrieb von LTE-Tarifen. Mittlerweile bieten aber auch die Telekom und o2 erste LTE-Produkte an. Experten gehen davon aus, dass LTE eine der zukunftsträchtigsten Technologien bei der Herstellung einer Internet Verbindung ist, die in den kommenden Jahren deutlich ausgebaut werden wird.
UMTS ist ein Mobilfunkstandard der dritten Generation und damit eine Art Vorläufer von LTE. Auch hiermit lässt sich eine Internet Verbindung herstellen, wobei diese Alternative besonders interessant ist für alle, denen noch kein Breitband-Anschluss zur Verfügung steht. Bei UMTS kommt die Verbindung über Funk zustande und theoretisch können damit bis zu 2 MBit/s erreicht werden. Mit dem Download-Datenbeschleuniger HSDPA können im Download sogar bis zu 3,6 MBit/s erzielt werden. Um eine UMTS-Verbindung herzustellen, benötigt man eine UMTS-Datenkarte oder einen –stick, aber auch ein UMTS-Handy kann als Modem genutzt werden.
Der größte Vorteil von UMTS liegt in der flexiblen Nutzung. Sowohl im stationären als auch im mobilen Bereich wird diese Technik damit für manch einen nicht nur zur Notlösung sondern zu einer echten Alternative, um eine Internet Verbindung herzustellen. Die 4 großen Netzbetreiber Telekom, Vodafone, E-Plus und o2 bieten UMTS an, wobei sich die Angebote im Detail erheblich unterscheiden.
Es ist davon auszugehen, dass der technische Fortschritt weiter vorangeht und der Nutzer zukünftig aus noch mehr Möglichkeiten die für sich passende Internet Verbindung wählen kann. Internet- und Online-Dienste werden immer weitere Bereiche des Lebens erobern und den Alltag in vielen Bereichen einfacher und verbraucherfreundlicher machen. Das Internet passt sich den veränderten Bedürfnissen der Menschen an. Ob Online-Steuerung von Heizung, Licht und Rollläden, Videoüberwachung des Eigenheims von unterwegs, weltweit bedienbare Anwesenheitssimulation, vernetzte Smart-TV’s oder auch die Inhaltsanzeige des Kühlschranks per App von unterwegs – das Alles ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Was sich davon letztendlich durchsetzen wird, entscheiden die Verbraucher. Immer ausgereiftere Möglichkeiten der Internet Verbindung dürften in jedem Fall die Folge sein.
Die Möglichkeiten an Internet Verbindungen nehmen stetig zu. So wird seit 2014 von Vectoring gesprochen, eine Übertragungsart die auf VDSL2 basiert und Störungssignale bei der Datenübertragung neutralisiert. Erfahren Sie mehr zum Vectoring, seine Funktionsweise und Hintergründe zum Vectoring-Ausbau.
Norman Peetz
Norman ist seit 10 Jahren Autor auf PREISVERGLEICH.de und Experte im Bereich DSL & Internet. Als Redaktionsleiter behält er das Marktgeschehen im Blick.