Internet aus der Steckdose ist mit Hilfe eines Modems und Adapters möglich. Überall dort, wo im Haus oder der Wohnung eine Steckdose zur Verfügung steht, kann eine Netzwerk-Verbindung geschaffen werden. Die entsprechenden Adapter heißen einfach Powerline, zu deutsch: Stromkabel.
Um das Internet aus der Steckdose zu nutzen, müssen entsprechende Adapter vorhanden sein. Zuerst wird das Modem per LAN-Kabel mit dem Adapter verbunden, dieser kommt anschließend in die Steckdose. Ein zweiter Adapter wird per LAN-Kabel mit dem Computer verbunden und ebenfalls in die Steckdose gesteckt. Damit ist der Computer, Laptop, Smartphone, Drucker oder ein anderes Empfangsgerät via Stromnetz mit dem Internet verbunden. Internet für die Steckdose werden weder durch Stockwerke noch durch Betonwände Grenzen gesetzt. Bekanntester Anbieter ist der Vodafone GigaCube.
Die Adapter nutzen HomePlug AV oder HomePlug 1.0 und sind eine echte Alternative zu WLAN oder Ethernet. Die Reichweite ist deutlich größer und es müssen keine Kabel verlegt werden. Da auch mehrere Adapter über das Stromnetz zusammengeschlossen werden können, ist die Einrichtung eines Heimnetzwerkes recht einfach. HomePlug 1.0 hat eine Bandbreite zwischen 14 und 85 Megabit pro Sekunde und reicht für DSL oder Audio-Übertragungen. HomePlug AV lässt mit bis zu 200 Megabit pro Sekunde selbst datenintensive Übertragungen wie Fernsehen oder Video-on-Demand zu. Das Netzwerk wird von den Hardware Adaptern verschlüsselt. Damit ist es Fremden so gut wie unmöglich, die Daten aus dem Stromnetz abzugreifen.
Wird das Internet für die Steckdose im eigenen Haus genutzt, verfügt dieses über ein internes Netz mit Stromzähler. Das gilt zwar in der Regel auch für eine Wohnung im Mietshaus, kann aber im Einzelfall auch anders sein. Reichweite und Qualität: Je länger die verwendeten Kabel sind, desto mehr leidet die Qualität. Je kürzer also die Verbindung zwischen Computer und Adapter ist, desto besser ist die Übertragung der Daten. Für eine gute Qualität sollte der Adapter nicht in eine Mehrfachsteckdose, sondern in eine freie Steckdose gesteckt werden. Kompatibel: Auch wenn die meisten Adapter miteinander kompatibel sind, sollten für ein Netzwerk nur die Adapter eines Herstellers genutzt werden. Werden unterschiedliche Kanäle für den Empfang und das Senden genutzt, kann die Übertragungsqualität leiden.
Soll der Computer in einem anderen Raum als das Modem installiert werden, funktionierte das bisher per W-LAN oder es mussten Kabel verlegt werden. Das gleiche gilt, wenn mehrere Geräte an das Modem angeschlossen werden sollen. Mit Adaptern lässt sich dagegen das heimische Stromnetz nutzen.
Wer sich für Internet aus der Steckdose interessiert, sollte zunächst klären, wie viele Daten über welche Entfernung übertragen werden sollen. Für E-Mails und Surfen reichen zwei Adapter mit einer relativ geringen Datenübertragung aus. Soll jedoch der Fernseher via HD-Streaming mit Filmen versorgt werden, sollten die Adapter über einen größeren Datendurchsatz verfügen. Auch wenn die Hersteller den gleichen Standard nutzen, empfiehlt es sich, Adapter nur von einem Anbieter zu wählen. Dann ist die Kompatibilität sichergestellt.
Da die Adapter die im Haus oder der Wohnung vorhandenen Stromkabel nutzen, ist die Qualität der Übertragung von der Qualität der vorhandenen Kabel abhängig. Die auf den Packungen der Hersteller angegebenen Übertragungsraten werden oft nicht erreicht, da die Stromkabel für entsprechende Verluste bei der Übertragung sorgen. Trotzdem reichen sie aus, den DSL-Anschluss auch in die anderen Stockwerke oder Räume zu verlängern. Allerdings sollten dabei nicht allzu große Mengen an Daten durch die Leitungen geschickt werden.
Norman Peetz
Norman ist seit 10 Jahren Autor auf PREISVERGLEICH.de und Experte im Bereich DSL & Internet. Als Redaktionsleiter behält er das Marktgeschehen im Blick.