Beim Kabelfernsehen handelt es sich um eine Übertragung von Bild- und Tonsignalen über ein Breitbandkabel. Während bis in die Achtzigerjahre der Empfang von Fernsehprogrammen über Fernsehantenne mit gewissen qualitativen Einschränkungen verbunden war, bot die damals aufkommende Kabeltechnik ein deutlich breiteres Programmangebot und einen wetterunabhängigen Empfang. Im Zuge der Digitalisierung sind ab der Jahrtausendwende viele zusätzliche Dienste wie Telefonie und Internet hinzugekommen, die ebenfalls über Kabel genutzt werden können. Während im ländlichen Bereich Fernsehen häufig noch über Antenne oder Satellit empfangen wird, ist das Kabelfernsehen in den großen Städten und ihrem Umland inzwischen Standard.
Für den Empfang von Fernsehprogrammen und anderen Diensten über Kabel müssen neben der Rundfunkgebühr auch Abonnement-Gebühren bezahlt werden. In Deutschland sind in diesem Bereich vor allem drei große Anbieter am Markt vertreten.
Nachdem Vodafone bereits seit 1992 auf dem deutschen Mobilfunkmarkt vertreten war, stieg das Unternehmen später auch ins Festnetz- und Kabelgeschäft ein. Letzterer Einstieg erfolgte 2013 durch das Erreichen der Aktienmehrheit bei Kabel Deutschland in Höhe von 75 Prozent. Zu diesem Zeitpunkt verfügte das Unternehmen über zwei Millionen Kunden was einem Marktanteil von gut sieben Prozent entsprach. Allein bis Februar 2018 hatte sich dieser auf 10,83 Prozent erhöht, was 3,26 Millionen Kunden entspricht.
In den Ländern Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen hat Unity Media gut 6,4 Millionen Kabel TV Kunden. Entstanden ist das Unternehmen nach der durch das Bundeskartellamt verhinderten Übernahme mehrere Kabel TV Anbieter durch Kabel Deutschland im Jahr 2004. Stattdessen übernahm das hessische Kabel TV Unternehmen iesy den Anbieter ish aus Nordrhein Westfalen. 2011 erfolgte schließlich unter dem Dach von LIberty Global die Zusammenlegung mit Kabel BW.
Der Kabelfernsehen Anbieter Pyur ist 2017 aus der Marke Tele Columbus hervor gegangen. Im Bereich des Kabelfernsehens verfügt das Unternehmen über gut 3,6 Millionen Kunden.
Ein Vergleich der verschiedenen Tarife ist in Sachen Kabel nicht weiterführend. Grund hierfür ist, dass der Markt in Deutschland geografisch aufgeteilt ist. In jeder Region ist daher immer nur ein einzelner Anbieter für die Versorgung der Haushalte mit Kabelanschluss zuständig. Die Preise sind dabei jeweils gestaffelt, je nachdem, welche Zusatzleistungen zum Basispaket Kabel hinzu gebucht werden sollen. Bei Vodafone Kabel Deutschland liegen die Preise entsprechend zwischen 19,99 und 29,99 Euro pro Monat.
Auch die anderen Anbieter bewegen sich preislich in etwa in diesem Umfeld. Zuweilen ist im Internet davon die Rede, Kabelanschlüsse kostenlos zu nutzen. Hierzu ist zu sagen, dass das Signal nicht für einzelne Anschlüsse abgeschaltet werden kann. Allerdings ist die Nutzung des Anschlusses ohne Vertrag illegal.
Für den Anschluss des Fernsehers wird lediglich ein Antennenkabel benötigt. Die entsprechende Buchse ist in der Regel im Haus bzw. der Wohnung bereits vorhanden. Im Gegensatz zu Satellitenschüsseln und Hausantennen gestalten sich die technischen Grundlagen des Empfang beim Kabelfernsehen vergleichsweise einfach. Um sich einen Überblick über die angebotenen Sender zu verschaffen empfiehlt sich ein Besuch der Webseiten des jeweiligen Anbieters. Dort findet sich jeweils die aktuelle Kabelfernsehen Senderliste einschließlich der individuell hinzu zu buchenden kostenpflichtigen Spezialsender.
Während die öffentlich-rechtlichen Sender frei in HD empfangbar sind, entstehen für Privatsender Zusatzkosten, wenn diese in hoher Auflösung empfangen werden sollen. Gleiches gilt, wenn neben dem Kabelfernsehen auch weitere Dienste wie Internet und ein Telefonanschluss in Anspruch genommen werden. Die hierzu angebotenen Kombi-Lösungen sind in der Regel deutlich günstiger als das parallele Unterhalten von einem Internet- und einem Kabelanschluss bei unterschiedlichen Anbietern.