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PREISVERGLEICH.de Online-Umfrage zur Sicherheit im Internet

Internetpiraterie: Bereits jeder Fünfte Opfer von Online-Betrug

Beim NSA-Abhörskandal, insbesondere der Affäre um das abgehörte Handy der Bundeskanzlerin; sind viele Verbraucher aus einem Dornröschenschlaf erwacht. Sie fragen sich seither, wie sie sich noch sicher und ungestört im Internet bewegen können; ist doch schon jeder Fünfte definitiv Opfer eines Internetbetrugs geworden.Infografik zur Online-Umfrage Sicherheit im Internet von PREISVERGLEICH.de (2015)Hinweis: Infografik zum Vergrößern & Downloaden anklicken. Die Grafik steht zur freien Verfügung.

In Zusammenarbeit mit der keyfacts Onlineforschung GmbH haben wir von PREISVERGLEICH.de über 2.900 Verbraucher aus ganz Deutschland zum Thema Sicherheit im Internet befragt. Hintergrund dessen sind die zunehmenden Fälle von Computerkriminalität. Führte die Polizeistatistik 2012 noch 87.871 Fälle auf, sind es 2013 bereits 88.722 gewesen. So befürchten derzeit auch 44,4 Prozent der Verbraucher, einmal selbst Opfer von Internetbetrug, Hackerangriffen oder Datenklau zu werden. Erwischt hat es bislang etwa jeden fünften Verbraucher (19,2%) tatsächlich.

Viel Intimität mit wenig Schutz

Dass ausgerechnet das Smartphone am schwächsten vor Internetpiraterie geschützt wird, verwundert. Immerhin liegen insbesondere auf dem Smartphone häufig private Daten, wie Fotos, Adressen, persönliche Termine und vertrauliche Notizen. Als universeller Organizer ist das Mobiltelefon heutzutage längst der ultimative Spiegel der Persönlichkeit und damit anderen Geräten wie PC (63,7%) oder Tablet (38,2%) weit voraus. Lediglich der Laptop, der bei 75,2 Prozent der Befragten vorhanden ist, kann mit der Verbreitung des internetfähigen Smartphones konkurrieren. Aber dennoch werden Smartphone und Laptop nicht gleichermaßen vor Internetangriffen geschützt.

So werden Laptop und PC geschützt

Es gibt denkbar viele Maßnahmen gegen Internetbetrug. Zum Schutz des Laptops greifen Verbraucher an erster Stelle auf Anti-Viren Programme zurück. 66,7 Prozent der Laptop-Besitzer haben eine entsprechende Software installiert. Außerdem werden regelmäßig Updates durchgeführt (60,9%) und eine Firewall genutzt (59,5%), die unerlaubte Zugriffe auf den Rechner abwehren soll. Zu den gängigen Schutzmaßnahmen zählt aber auch die passwortgeschützte Benutzeranmeldung (56,7%). Knapp jeder dritte Internetnutzer, der einen Laptop nutzt, achtet zudem auf die Verschlüsselung sensibler Daten (29,7%). Unter den klassischen PC-Nutzern ist es nur jeder vierte (25,8%). Die führenden Schutzmaßnahmen für den PC sind ansonsten ebenfalls das Anti-Viren Programm (56,6%), die Firewall (51,3%) sowie regelmäßige Updates von Software und Betriebssystem (51,1%).

So schützt man das Smartphone

Bei Smartphone-Nutzern sind diese konventionellen Schutzmaßnahmen weniger üblich, obwohl angebracht: Ein Anti-Viren Programm nutzen 38,8; regelmäßige Updates 48,4 und die passwortgeschützte Benutzeranmeldung 48,2 Prozent – in jedem Fall weniger als die Hälfte aller Benutzer. Eine Firewall ist sogar nur auf jedem vierten Smartphone aktiv (24,4%) und die Verschlüsselung von besonders sensiblen Daten ist lediglich 17,6 Prozent der Smartphone-Besitzer wichtig. Mit 7,4 Prozent der Geräte ohne jegliche Schutzmaßnahme ist das Smartphone zugleich das Endgerät mit der allgemein größten Sicherheitslücke.

Tablets besonders unsicher

Das Schlusslicht unter den internetfähigen Endgeräten ist aber das Tablet. Die häufigste Schutzmaßnahme vor Angriffen aus dem Internet besteht hier zu nur 26,4 Prozent in regelmäßigen Updates des Betriebssystems. Ein Anti-Viren Programm nutzen lediglich 22,4 Prozent der Tablet-Besitzer und mit einer Firewall schützen sich sogar nur 16,7 Prozent der Tablet-Besitzer. Der Passwort- bzw. Zugriffsschutz ist bei 23,3 Prozent aktiv. Die konventionellen Sicherheitsmaßnahmen finden sich damit nicht mal mehr auf jedem vierten Gerät. Gänzlich ohne Schutz surfen jedoch nur 3,2 Prozent der User. Während also bei den Smartphones die Sicherheitslücke sehr groß ist, sind vor allem Tablets oft nur einseitig vor Internetangriffen geschützt. Auch hier fehlt offenbar das Bewusstsein, dass unabhängig vom Endgerät jeder DSL-Anschluss bzw. Internetzugang ein Risiko für die Privatsphäre und Datensicherheit darstellt.

Diese Technik ist der neuste Trend

Neben Updates, Firewall und Anti-Viren Programmen gibt aber noch eine weitere Schutzmaßnahme, die an dieser Stelle der Rede wert ist: Angesagt sind aktuell Apps, mit denen sich diverse Daten auch aus der Distanz löschen lassen. Hat ein Gerät nach einem Diebstahl unfreiwillig den Besitzer gewechselt, lassen sich brisante Fotos und vertrauliche Daten so per Fernzugriff vernichten. Interessanterweise ist diese Schutzmaßnahme ausgerechnet unter den scheinbar nachlässigen Smartphone-Nutzern weit verbreitet. Mit 17,8 Prozent hat beinah schon jeder Fünfte ein entsprechendes Programm zur Löschung von Daten aus der Ferne installiert. Bei Laptop und Tablet sind es lediglich je 7,8 Prozent. - Ein Ausgleich zum ansonsten schwachen Schutz des Smartphones sind die Apps aber dennoch nicht. Es handelt sich weniger um eine Maßnahme gegen Internetbetrug, als vielmehr um eine Möglichkeit zur Schadensbegrenzung bei Handydiebstahl.

So funktioniert dynamischer Passwortschutz

Doch wenn auch die Apps nicht vor Internetbetrug schützen, was hilft dann? Eine Universallösung um sich vor Internetkriminalität zu schützen, gibt es leider nicht. Vielmehr müssen Verbraucher an verschiedenen Fronten aktiv werden, wie auch die Umfrage deutlich macht. Vor allem das Smartphone sollte nicht minder geschützt sein als andere Endgeräte. Konventionelle Schutzmaßnahmen wie Firewall, Anti Viren Programm und Passwörter sind obligatorisch und müssen kombiniert eingesetzt werden. Bei den Passwörtern ist zudem wichtig, dass sie von Zeit zu Zeit geändert werden. Diesen Rat befolgt derzeit nur etwa jeder vierte Verbraucher (24,7%), während 15,1 Prozent noch nie ihr Passwort (bspw. vom E-Mail-Postfach) geändert haben. Und das, obwohl für seine Datensicherheit im Internet letztlich jeder selbst verantwortlich ist.

Hier erfahren Sie, was man zum Thema Internetbetrug noch beachten sollte und wie man seinen Internetanschluss sichern kann.

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